FREEDIVING DISZIPLINEN

Freediving Disziplinen: Diese Arten des Apnoetauchens gibt es

Verschiedene Athlet*innen bevorzugen unterschiedliche Arten des Freedivings. Gerade in Deutschland, wo die Seen zur meisten Zeit des Jahres nur etwas für wirklich hartgesottene Taucher*innen sind, trainieren viele Freediver ihre Fertigkeiten im Pool. Aber auch diejenigen, die in die Tiefe hinabtauchen, tun dies auf unterschiedliche Art und Weise.

Im Freediving unterscheidet man deshalb zwischen verschiedenen Freediving Disziplinen. Jede Disziplin hat ihren eigenen Rekord, der jedoch bei den Organisationen DMAS und AIDA unterschiedlich ausfallen kann.

Freediving Disziplinen im Pool

Bei Pool-Disziplinen im Freediving geht es nicht um die Tiefe, sondern um Distanz oder Dauer. Pool-Disziplinen werden im 25 oder 50 Meter Schwimmbecken ausgeübt.

Static (STA): Luftanhalten mit dem Gesicht im Wasser

Obwohl alle Freediving Disziplinen die Athlet*innen mental fordern, gehört Statik wohl zu den härtesten Disziplinen. Zu leicht ist es, einfach den Kopf aus dem Wasser zu heben und den „Tauchgang“ zu beenden. Denn beim statischen Tauchen hast du kein Ziel vor Augen, keine Markierungen, nur eine Uhr die tickt.

In der STA-Disziplin im Freediving tragen die Athlet*innen meist einen Neoprenanzug. Manche setzen zudem auf eine Tauchmaske oder nur einen Noseclip. Sobald die Athlet*innen ihren letzten Atemzug genommen haben und das Gesicht ins Wasser tauchen, startet die Stoppuhr. Während ihrer Zeit unter Wasser versuchen sie sich möglichst zu entspannen: körperlich wie auch mental.

Dynamic (DYN): Apnoe-Streckentauchen

Eine besondere Form des dynamischen Apnoetauchens ist die Disziplin DYNB, „Dynamic with Bifins“. Diese Disziplin wurde erst im Laufe der letzten Jahre eingeführt, da sich herausstellte, dass „Doppelflossen“ Apnoetaucher zunehmend hinter der Konkurrenz mit Monoflosse zurückblieben.

Um auch den Nutzer*innen herkömmlicher Flossen neue Rekorde zu ermöglichen, führte man für die herkömmlichen Flossen eine eigene Disziplin mit eigenen Rekorden ein. Dennoch können Taucher*innen weiterhin mit herkömmlichen Flossen bei der DYN-Disziplin mitmischen.

Dynamic No Fins (DNF): Streckentauchen ohne Flossen

Wohl jeder hat sich als Kind, Jugendlicher oder Erwachsener schon einmal an die Disziplin Dynamic No Fins herangewagt. Dafür braucht man keine Ausrüstung, sondern nur Wasser. Auch hier geht es um die zurückgelegte Strecke, allerdings verzichten die Athlet*innen auf die Zuhilfenahme von Flossen. Einen Neoprenanzug und Gewichte dürfen sie jedoch tragen. Auch das Abstoßen vom Beckenrand ist erlaubt.

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Freediving Disziplinen im Freiwasser

Obwohl man auch in Meeren oder Seen Streckentauchen kann, werden in den freien Gewässern vor allem die Tiefendisziplinen praktiziert. Bei allen Tiefendisziplinen tauchen die Athlet*innen an einem Seil entlang hinab in die Tiefe.

Constant Weight (CWT): Tieftauchen mit Flossen

Constant Weight gilt wahrscheinlich als die Königsdisziplin des Freedivings, obwohl der Rekord der Disziplin „Free Immersion“ seit Oktober 2022 tiefer liegt. Beim Constant Weight tauchen die Athlet*innen in die Tiefe. Dabei können sie Flossen und einen Neoprenanzug mit Gewichten nutzen. Wichtig ist jedoch, dass die Gewichte wieder mit den Athlet*innen zurück an die Oberfläche kommen.

Constant Weight Bifin (CWTB): Tieftauchen mit zwei Flossen

Genau wie in der Disziplin „Dynamic“ hat sich herausgestellt, dass Athlet*innen mit Monoflosse bessere Ergebnisse ertauchen als Athlet*innen die auf herkömmliche Doppelflossen setzen. Aus diesem Grund wurde die Disziplin Constant Weight Bifin (CWTB) eingeführt. Hier können Nutzer*innen traditioneller Flossen untereinander konkurrieren, ohne dass ihnen die Show von der Monoflosse gestohlen wird. Mit den „Bifins“ können Athlet*innen sich jedoch auch für die CWT-Disziplin anmelden.

Constant Weight No-Fin (CNF): Tieftauchen ohne Flossen

Auch ohne Flossen kann man beachtliche Tiefen erreichen. In der Disziplin Constant Weight No-Fin (CNF) tauchen Athlet*innen ohne Flossen in die Tiefe. Einen Neoprenanzug und Zubehör wir Tauchmaske oder Nosclip dürfen sie benutzen, Flossen jedoch nicht.

Free Immersion (FIM): Tieftauchen mit Seil

Ebenfalls ohne Flossen funktioniert die Freediving Disziplin Free-Immersion (FIM). Allerdings dürfen die Apnoetaucher*innen in dieser Disziplin das Seil als Hilfsmittel nutzen, um sich in die Tiefe hinabzuziehen – und wieder hinauf. Beim Free Immersion erreichen Athlet*innen mittlerweile Tiefen, die es mit CWT durchaus aufnehmen können. Der aktuelle absolute Tiefenrekord mit konstanten Gewicht liegt sogar beim Free Immersion.

Variable Weight (VWT): Auftauchen aus eigener Kraft

Beim Variable Weight nutzen Apnoetaucher*innen Gewichte oder einen Schlitten, um schneller und entspannter in die Tiefe zu tauchen. Den Rückweg müssen sie jedoch mit ihrer Muskelkraft bewältigen. Die VWT-Disziplin lässt sich auch in Bifin, Monofin und Nofin unterteilen, wird von AIDA jedoch als eine einzige Wettkampfkategorie geführt.

No Limits (NLT): Tieftauchen mit technischer Hilfe

Seit Herbert Nietschs Tauchunfall bei seinem Rekordversuch im Jahr 2012 hat AIDA „No Limits“ aus seinen offiziellen Wettkampfdisziplinen gestrichen. Beim No Limits ging es weniger um das aktive Tauchen, sondern darum, dem enormen Druck in der Tiefe standzuhalten. Mit einem Schlitten fuhren die Athlet*innen in beachtliche Tiefen. Dort angekommen, lösten sie eine Art Ballon aus, der sie wieder an die Oberfläche ziehen sollte.

Die besten Freediving-Disziplinen für Anfänger

Gerade als Anfänger, sollte man seinem Körper nicht zu viel abverlangen. Wer im heimischen Pool ein wenig trainieren will, kann sich zusammen mit einem Dive-Buddy an STA, DYN oder DNF wagen. Viele Schwimmbäder in Deutschland erlauben zu regulären Öffnungszeiten leider keine Flossen.

Freediving in der Tiefe lernt man am besten mit herkömmlichen „Bifins“, also einer Flosse an jedem Fuß. Fühlt man sich hier sicher, kann man auch die Monoflosse ausprobieren. Allerdings sollte man beim Tauchen zu zweit immer auch normale Flossen dabei haben, denn mit Monoflosse (oder ohne Flossen) kann man andere Taucher*innen nicht sichern.

Dann gibt es noch die Spaßdisziplin Variable Weight. Auch diese Disziplin lässt sich leicht mit dem Gewicht am Tauchseil ausprobieren. Den Geschwindigkeitsrausch beim Hinabgleiten in die Tiefe sollte man jedoch zunächst zusammen mit erfahrenen Tauchern ausprobieren, bevor man sich im Anfänger Buddy-Team daran wagt.