Nachhaltigkeit und Freediving
Freediving könnte ein ziemlich umweltfreundliches Hobby sein. In seiner reinsten Form benötigt es nicht einmal Flossen oder einen Anzug. Und selbst wenn du mit Neo und Karbonflossen tauchen gehst, hält das Equipment bei guter Pflege ziemlich lange. Alles gut, wäre da nicht der Flug.
Flugreisen sind ein ökologisch relevanter Verursacher von CO2 – dem Gas, das wesentlich zur Erderwärmung beiträgt. Etwa drei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes entstammen dem Flugverkehr. Bereits ein Flug nach Ägypten und zurück verursacht pro Passagier etwa so viel Emissionen, wie du im ganzen Jahr ausstoßen dürftest, ohne die Erderwärmung weiter in die Höhe zu treiben. Aber das Jahr besteht nicht nur aus einem Flug, sondern zahlreichen Auto und Zugfahrten, Energieverbrauch, Ernährung und Heizung. Das alles hat einen Einfluss auf das Klima und sammelt sich bei fast jedem Menschen in der westlichen Welt zu einem dauerhaft mit der Natur unverträglichen Emissionsausstoß zusammen.
Deshalb gehe ich einen kleinen Schritt voran und gleiche die Emissionen aus, die ich mit meinen Kursen und meinem Programm ausstoße. Damit Ocean Karma sogar ein wenig zur Besserung beiträgt, kompensiere ich meine Emissionen sogar mit 115 Prozent. So drehen wir den Spieß zumindest kurzfristig um – auch wenn es langfristig mehr Lösungen zur direkten Vermeidung von Emissionen geben muss.
Zusätzlich arbeite ich im Rahmen der Ocean Karma Freediving Kurse gegen die Verschmutzung der Meere – im kleinen Stil. Bei unseren Reisen versorgen wir dich mit Trinkwasser aus großen Wasserbehältern. So musst du nicht die kleinen Plastikflaschen kaufen, die leider allzu oft im Meer landen. Zusätzlich räumen wir regelmäßig das auf, was andere hinterlassen. Dadurch bleibt die Küste sehenswert und weniger Müll landet im Meer.
So schadet der Ausstoß von CO2 den Meeren
Bei fast allen Aktivitäten im Tourismus entstehen Emissionen, die unsere Umwelt belasten. Von Taxifahrten über Flugreisen bis hin zur Lieferung von Ausrüstung beim Tauchen. Die Emissionen wiederum fördern die Klimaerwärmung und die Klimaerwärmung zerstört den Lebensraum von Menschen und Tieren – genau das, was wir im Urlaub eigentlich sehen wollen. Vor allem die Meere sind durch Übersäuerung und Überhitzung vom Klimawandel betroffen.
Korallenriffe sind für Temperaturschwankungen sehr sensibel und bleichen ab einer bestimmten Wassertemperatur aus. Hält die Bleiche zu lange an, sterben die Riffe komplett und unwiderruflich ab. Genau das passiert gerade überall auf der Welt. Experten erwarten, dass bei einer Erderwärmung um 1,5 Grad langfristig 70 bis 90 Prozent der heute bestehenden Riffe zerstört werden. Dabei sind Korallenriffe die artenreichsten Lebensräume im Meer.
Zusätzlich zum Sterben der Riffe sorgt der erhöhte CO2-Anteil in der Atmosphäre für eine Übersäuerung der Meere. Das führt dazu, dass Meereslebewesen wie Muscheln oder Kalkalgen keine Kalkschalen oder -skelette mehr bilden können. Das klingt zunächst nicht allzu besorgniserregend, doch die kleinen Lebenwesen gelten für größere Lebewesen als Nahrungsgrundlage, die wiederum die Nahrungsgrundlage von noch größeren Lebewesen sind. So gerät das Ökosystem Meer an vielen Stellen aus dem Gleichgewicht.
So funktioniert die CO2-Kompensation
Bis Reisen mit weniger Emissionen möglich sind, gleichen wir unseren CO2 Ausstoß über emissionssparende Projekte aus. Wir spenden Geld an Organisationen, die beispielsweise fossile Energieträger durch Biogasanlagen, Wasserkraftwerke oder Solaranlagen ersetzen und somit für so weniger Ausstoß von Treibhausgasen sorgen. Stoßen wir für die Reise eine Tonne CO2 aus, sorgen wir dafür, dass jemand woanders 1,15 Tonnen CO2 sparen kann. Das alles ist jedoch nur eine Zwischenlösung, dem sind wir uns bewusst. Denn unendlich lassen sich die Emissionen nicht ausgleichen.
Der Ausgleich geschieht über den Anbieter Atmosfair. Unsere Berechnungsgrundlage legen wir quartalsweise hier offen. Außerdem unterstützen wir dich beim Ausgleich deiner Emissionen während der Reise und erstatten dir 50 Prozent deines eigenen Emissionsausgleichs, wenn er im Rahmen einer unserer Kurse geschieht.
Vermeidung von Plastikmüll durch Wasserspender
Tauchgebiete überall auf der Welt, vor allem in Südostasien, sind mittlerweile zu fließenden Müllhalden verkommen. Der größte Verschmutzer: Plastikmüll. Einweggeschirr, Plastikflaschen und vor allem Plastiktüten werden noch tausende von Jahren durch die Meere schwimmen. Erst groß und sichtbar, dann klein in Form von Mikroplastik.
Um der Vermüllung der Meere einen Riegel vorzuschieben, vermeiden wir bei Ocean Karma so gut es geht Einwegverpackungen aus Plastik. Ein wichtiger Schritt ist dabei die Nutzung von wiederbefüllbaren Trinkflaschen. Viel zu viele Touristen und Einheimische in unseren Reisegebieten zählen für den täglichen Bedarf auf Wasser in Plastikflaschen – die anschließend im Müll, in der Landschaft oder im Meer landen.
Wir setzen auf große, wiederbefüllbare Wasserspender, damit ihr und Andere aus Mangel an Alternativen nicht den gleichen Weg geht. Mit jedem Liter Wasser sparen wir so eine Plastikflasche ein, die potenziell das Meer erreichen kann.
Unsere Beach Clean-Ups helfen ganz direkt
Was man zum Meer mitnimmt, sollte man auch wieder zurücknehmen. Doch wir gehen noch einen Schritt weiter: Dass wir bei unseren Tauchgängen die umherschwimmenden Plastiktüten einsammeln, ist für Freediver eigentlich selbstverständlich. Doch wir kümmern uns während unserer Kurse auch um die Strände. Dort räumen wir Zigarettenstümmel, Verpackungen, Tüten, Bierflaschen und Co. aus dem Weg und sorgen gleichzeitig für mehr Aufmerksamkeit für das Thema Umweltverschmutzung.
So tauchst du mit geringerem ökologischen Fußabdruck
Jede kleine Tat hilft dem Planeten weiter. Willst du Meerestiere vor dem Erstickungstod bewahren und die Vielfältigkeit der bunten Riffe erhalten, kannst du schon im Kleinen dafür sorgen, dass dein Einfluss auf das Ökosystem möglichst gering ist – auch beim Freediving. Hier sind ein paar Tipps, wie du Freediving möglichst nachhaltig gestaltest:
- Mache dir Gedanken über deine Anreise: Kannst du auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu deinem Tauchspot fahren?
- Kaufe dir nicht ständig neues Equipment. Es ist deine Technik, die dich weiterbringt, nicht die neueste Taucheruhr oder das bessere Paar Flossen.
- Behandel dein Equipment gut. Dein Neopren wird aus Erdöl hergestellt und sollte dementsprechend lange halten.
- Gehe nicht direkt nach dem Eincremen ins Wasser und benutze korallenfreundliche Sonnencreme
- Deinen Neoprenanzug kannst du dir auch im Wasser anziehen – ohne Spülmittel oder Ähnliches zu verwenden
- Lass die Finger vom Fisch. Industrielle Fischerei schadet den Meeren wie kein anderer Faktor.